„Festhalten, wo kann man sich denn hier festhalten?“, hatte Larissa Eggers den Piloten vom Luftsportverein Kreis Osterode noch Sekunden vorm Start hektisch gefragt. „Nicht nötig, wir machen doch keine Achterbahnfahrt, der Gurt reicht“, kam entspannt als Antwort. Jeder der Schüler, die aus ganz Nord- und Mitteldeutschland für eine Woche an die TU Clausthal gekommen waren, durfte sich den Südharz acht Minuten von oben anschauen. „Super Überblick“, meinte Maximus Kairlas aus Schöppenstedt nach der 5-Kilometer-Runde in dem 50.000-Euro-Segler.
Bevor die Jugendlichen in der Praxis in die Luft gingen, hatten sie sich in fünf Clausthaler Instituten theoretisch mit dem Fliegen auseinander gesetzt. „In einer Physikvorlesung ist uns das Prinzip des Auftriebs erklärt worden. Danach haben wir uns in Übungen mit Werkstoffen beschäftigt, aus denen Flugzeuge gebaut werden“, sagte Lutz Broszio aus Limburg an der Lahn. „Die Woche im Harz hat auf jeden Fall meinen Horizont erweitert“, meinte Imke Jaeck, die aus einem Dorf im Norden Niedersachsens angereist war. Ihr Lehrer hatte sie auf das Angebot der TU Clausthal aufmerksam gemacht.
Das Sommerkolleg ist zum dritten Mal von der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften (Fakultät 1) angeboten worden. Für 50 Euro konnten die Oberstufenschüler eine Woche lang die TU Clausthal kennen lernen. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn sie später zum Studieren wiederkommen“, sagte Fakultätsgeschäftsführerin Dr. Renata Wendelstorf. Die Orientierungswoche lockte jedes Jahr mit einem Highlight. Bei der Premiere 2006 stand Quadfahren im Mittelpunkt, im Vorjahr ging es zum Segeltörn auf den Okerstausee, dieses Mal folgte Segelfliegen.
„Die Woche war echt abgehoben, wir sind wirklich prima betreut worden“, betonte Claas Machado de Lima. Dieses Kompliment richtete der Zwölftklässler aus Hamburg ausdrücklich auch an die Verbindungshäuser, in denen die Jugendlichen kostenlos übernachten durften. „Alle sind morgens regelmäßig zum Frühstück erschienen. Die Gruppe hatte richtig Lust auf das Sommerkolleg und hat toll mitgezogen“, sagte die 20-jährige Hauptorganisatorin Christiane Lehmann. Zum Abschluss durften sich die Schüler sogar als Pilot versuchen. Wenn auch „nur“ an einer Fernbedienung auf dem Modellflugplatz in Clausthal-Zellerfeld.
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