In der freien Wirtschaft wird eine Unternehmensberatung engagiert, wenn die Abläufe in einer Firma effektiver gestaltet werden müssen. Im Zuge des Hochschuloptimierungskonzepts der Landesregierung stand die TU Clausthal nach 2003 vor einem ähnlichen Problem. Mehrere Millionen Euro, umgerecht 130 Stellenäquivalente, mussten eingespart werden. Proteste halfen wenig. Deshalb entschied sich die Universität dafür, gemeinsam mit mehreren Beteiligten interne Strukturen und Abläufe zu überprüfen, zu verbessern und so Einsparungen vorzunehmen. Neben den Beschäftigten brachten sich in dieses Programm der Personalrat, Verdi sowie Organisationsexperten des Konzerns Thyssen-Krupp ein. „Eine solche Kooperation ist einzigartig in der niedersächsischen Hochschullandschaft, vielleicht sogar bundesweit“, sagte Frau Schütt, die bei Verdi für Bildung, Wissenschaft und Forschung zuständig ist.
Gerade das anfängliche Mitwirken der Thyssen-Krupp-Vertreter empfanden die weiteren Beteiligten als förderlich. Durch die professionelle Außenperspektive ließ sich Scheuklappendenken vermeiden. „Insgesamt ist der TUC-plus-Prozess bisher gut und mit großer Wertschätzung zwischen den einzelnen Partnern gelaufen“, betonte Frau Schütt. Ihr sei es im Zuge der schmerzhaften Einsparungen immer wichtig, den Beschäftigten die Angst vor Umstrukturierungen zu nehmen, ihnen aber auch deutlich zu machen, dass sie sich bewegen müssen, um den Hochschul-Standort zu erhalten. An vielen Stellen hat es inzwischen Veränderungen gegeben. So werden beispielsweise Geräte und Maschinen effektiver genutzt; vor der Anschaffung neuer Großgeräte wird geprüft, welche Institute daran partizipieren können, um die Auslastung zu erhöhen. Außerdem werden die einzelnen Azubis im ersten Jahr zentral in einer Ausbildungswerkstatt geschult. Heute stehe die TU Clausthal besser und zukunftsfähiger da als vor fünf Jahren, glaubt Frau Schütt.
„Aus Sicht der TU Clausthal ist das Optimierungsprogramm TUC-plus ebenfalls zielführend abgelaufen“, sagte Projektleiter Professor Beck. Außerdem ergänzte der TU-Vizepräsident für Forschung und Hochschulentwicklung: „Wir dürfen mit dem Prozess einer effizienten Neuorganisation nicht aufhören, wir müssen weitermachen, um die noch vorhandenen Synergiepotenziale zu heben.“
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